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Wann entspannt sich der Chip-Markt?

Das kalifornische Unternehmen ACM Research (Association for Computing Machinery) ist als Zulieferer u.a. von Wafer-Reinigungstechnologie sorgfältiger und akribischer Beobachter des Chip-Marktes.

Milliardenschwere Investitionen in „fabs“

ACM registriert seit Anfang 2020, dem Beginn der Chip-Nachfrageexplosion, dass fast alle Chip-Hersteller darauf mit gewaltigen Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in neue Anlagentechnik reagieren. Marktführer Intel beabsichtigt, bis 2024 insgesamt 50 Mrd. US-$ in den USA und weitere 17 Mrd. US-$ in Irland und Israel zu investieren. Samsung sucht zurzeit einen Entwicklungs- und Produktionsstandort in den USA für eine 17 Mrd. US-$ teure Fabrikationsanlage (eine sogenannte „fab“) für Chips mit 10 nm schmalen Leiterbahnen. Der taiwanische Auftragshersteller („foundry“) TSMC plant bis 2024 weltweite Investitionen in Höhe von 100 Mrd. US-$ und der südkoreanische Speicher-Gigant SK Hynix denkt gar an eine 106 Mrd. US-$ schwere fab in Nordkorea. Auch kleinere Hersteller bemühen sich um Kapazitätserweiterungen. „GlobalFoundries“ etwa, mit fabs in New York, auf Malta und in Dresden, verdoppelt seine investiven Ausgaben auf immerhin 1,4 Mrd. US-$.

Wafer-Markt entwickelt sich anders als gedacht

Bereits seit Ende der 1990er Jahre werden Wafer mit 300 mm Durchmesser produziert, die F&E-Abteilungen arbeiteten bereits an 450mm-Wafern. Marktanalysten kündigten damals das kurzzeitige Ende der ausgereiften, aber älteren 200mm-Technologie an. Tatsächlich aber wird die überwiegende Mehrzahl der verkauften Chips bis heute auf 200mm-Wafern hergestellt. Neben weltweit 38 neuen 300mm-fabs bis 2024 sind sogar neue 200mm-fabs in Planung. Eine überraschende Entwicklung der Dinge, die allerdings dort an Grenzen stößt, wo Zulieferer wie ACM sich auf die größeren Wafer mit schmaleren Chip-Strukturen konzentriert hatten und nun den 200mm-Markt nicht mehr vollständig bedienen können.

Den ACM Report über aktuelle Entwicklungen in den Lieferketten für die Chipherstellung finden Sie (auf Englisch) hier: https://www.acmrcsh.com/2021/04/semiconductor-supply-chain-ready-for-long-term-growth/

Die Weltrangliste der Chiphersteller

Die nach Umsatz 10 größten Chip-Hersteller waren im Jahr 2020:

PlatzHerstellerUmsatz [Mrd. $]Änderung zu 2019
1 Intel 73,8 +4 %
2 Samsung 60,4 +9 %
3 TSMC 45,4 +31 %
4 SK Hynix 26,5 +14 %
5 Micron 21,7 +3 %
6 Qualcomm 19,4 +35 %
7 Broadcom 17,0 +1 %
8 NVIDIA 15,8 +50 %
9 Texas Instruments 13,0 -4 %
10 Infineon 11,0 -0,1 %

Quelle: https://www.finanzen.net/top_ranking/top_ranking_detail.asp?inRanking=8&inPos=11

Chip shortage bis 2022?

Die bis 2024 in Aussicht gestellten Milliarden-Investitionen werden den heutigen Chip-Mangel lindern können. Dennoch prognostiziert Samuel Moore von IEEE-Spectrum, dem Magazin des Institute of Electrical and Electronics Engineers, eine Entspannung des Chipmarktes: zwar nicht für dieses Jahr, aber immerhin für den Verlauf von 2022 (Quelle: https://spectrum.ieee.org/tech-talk/semiconductors/devices/how-and-when-the-chip-shortage-will-end-in-4-charts). Und das, obwohl Moore beobachtet haben will, dass Chip-Käufer zurzeit für jeden tatsächlich benötigten Chip im Durchschnitt einen weiteren auf Lager legen.

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