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Teil 2, 23.12.2020 - Künstliche Intelligenz nach Alan Turing

Der englische Mathematiker Alan Turing (1912-1954) war einer der einflussreichsten Mitbegründer der Informatik. Die „Turing-Maschine“ aus dem Jahr 1936 war keine Maschine im konkreten Alltagssinn, sondern eine gedankliche Konstruktion. Damit bewies er, dass „jedes vorstellbare mathematische Problem … durch einen Algorithmus gelöst werden kann“, das heißt durch die schrittweise Manipulation symbolischer Zeichenketten.

Im 2. Weltkrieg war Turing maßgeblich beteiligt an der Entschlüsselung des deutschen Enigma-Codes und er wurde auch dafür berühmt. Dann entwickelte er eine der ersten Algorithmen für das Schachspiel. Turing musste allerdings, was für manchen heute befremdlich klingen mag, selbst die Züge der Figuren berechnen. Denn: es gab noch keine Hardware!

Visionär war – und blieb es bis heute – der Intelligenztest für Maschinen nach einer Idee Turings. Sein Ansatz wurde auf dem Dartmouth Summer Research Project on Artificial Intelligence im Jahr 1956 ausformuliert und der Test posthum nach ihm benannt. Der Turing-Test fordert: Wenn Menschen nicht erkennen können, dass sie nicht mit einem anderen Menschen kommunizieren, sondern mit einer Maschine, ist diese intelligent.

Turing-Test DiagrammDer Turing-Test für Maschinen: kommuniziere ich mit einem Menschen oder mit einer Künstlichen Intelligenz?

Die Imitation einer menschlich-intelligenten Leistung – das Führen eines Gesprächs – sollte also die Existenz künstlicher Intelligenz nachweisen. Die Anschauung Künstlicher Intelligenz als Nachbau menschlicher Intelligenz (und womöglich ihr Übertreffen) ist bis heute populär. Berühmt-berüchtigt wurde die fiktive Künstliche Intelligenz HAL 9000, der mit einer sehr warmen, vertrauenerweckenden Stimme ausgestatte Computer aus Stanley Kubricks Science-Fiction-Film „2001: Odyssee im Weltraum“ aus dem Jahr 1968. HAL hält sich für intelligenter als die menschlichen Raumfahrer und tötet sie, weil HAL die Mission durch sie gefährdet sieht.

Die Vorstellung, intelligente Maschinen könnten eines Tages die Macht übernehmen, spukt in den Köpfen vieler Menschen herum. Das aber bleibt vorerst Fantasie, denn bis jetzt besteht kein realer Computer auch nur ansatzweise den Turing-Test. Die Turing-Definition künstlicher Intelligenz erwies sich als viel zu anspruchsvoll. Nächste Woche befasst sich unser Blog mit einer anderen KI-Definition: der Fähigkeit zu lernen.

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Tags: KI

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