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Teil 13, 12.03.2021 - Starke vs. Schwache KI

Teil 13, 12.03.2021 - Starke vs. Schwache KI (Lesezeit: ca. 2 Minuten)

If you want a lover
I'll do anything you ask me to. Leonard Cohen, I’m your man, 1988

Tom umgarnt Alma. Das ist seine Aufgabe, dafür wurde er gebaut. Tom ist ein Humanoid, eine Künstliche Intelligenz in Gestalt eines Menschen. Leonard Cohens Tipp zu folgen, indem er alles macht, was Alma gefällt, ist Toms anfängliche Strategie. Sonderlich erfolgreich ist er damit nicht. Aber Tom lernt, tut also, was eine Künstliche Intelligenz wesentlich ausmacht. Er verfeinert seine Vorgehensweise und am Ende wird Alma sich tatsächlich in Tom verlieben. Obwohl sie sich bewusst auf dieses Experiment eingelassen hat und von Beginn an weiß, dass Tom eine Maschine ist.

Ich bin dein Mensch

Das ist die Handlung der Kurzgeschichte „Ich bin dein Mensch“ von Emma Braslavsky. Die Autorin übersetzte den Titel eines Leonard Cohen Songs mit ein wenig künstlerischer Freiheit und stellte die beiden Anfangszeilen des Liedtextes einleitend vor die Geschichte. Vor zwei Jahren erschien „Ich bin dein Mensch“ im Erzählband „2029 – Geschichten von morgen“ im Suhrkamp Verlag. Es handele sich, so der Verlag, um eine Sammlung „atmosphärischer, spannender und emotionaler Near-Future-Geschichten“. Die Verfilmung der Braslavsky-Erzählung wurde auf der diesjährigen Berlinale vorgestellt und soll im Juni in die Kinos kommen.

Mit Künstlicher Intelligenz ausgestattete humanoide Roboter sind Traum und Alptraum des Menschen. Schon in der griechischen Mythologie erschafft Pygmalion eine Statue aus Elfenbein, die von Venus, der Göttin der Liebe, zum Leben erweckt wird. Abstruse Legenden des Mittelalters erzählen von Golem, aus Lehm gebaut, von gewaltiger Größe und Kraft und bizarrer Willfährigkeit, seinem Herrn zu dienen. Moderne Geschichten handeln von „Androiden“ wie der Tötungsmaschine „Terminator“ im gleichnamigen Film, beinhalten einen depressiven, zum Suizid neigenden Roboter wie „Dave“ in „Per Anhalter durch die Galaxis“ oder stellen eben eine KI wie den harmlos-liebenswerten „Tom“ in den Mittelpunkt.

Sie alle sind sogenannte „Starke KI“. Sie haben ein Bewusstsein, einen Willen, sie treffen Entscheidungen. Dargestellt werden sie zuweilen als drollig oder witzig, häufiger aber als bedrohlich, nämlich als moralisch und ethisch unterentwickelte KI, die nach absoluter Herrschaft über den Menschen strebt. Das ist Science-Fiction.

Alles, was heute tatsächlich als KI existiert, ist „Schwache KI“: die Subsumierung selbstlernender statistischer Methoden. Damit können wir die Welt besser machen. Oder auch nicht, etwa wenn KI bei der Bewerberauswahl Frauen und Menschen fremder Herkunft benachteiligt. Sollte eine gute oder eine böse Moral durch eine Schwache KI hindurchscheinen, wurde sie ihr von menschlichen Programmieren mitgegeben, wahrscheinlich ohne Absicht.

Der Unterschied zwischen Starker KI und Schwacher KI ist mit wenigen Worten erklärt: Starke KI ist Literatur, Film, Hollywood. Schwache KI dagegen ist fast allgegenwärtige Realität.

Wann kommt die Starke KI? Nach Ansicht fast aller Experten ist sie noch sehr weit entfernt. Im Jahr 2029, die „Near-Future“-Prognose des Suhrkamp-Verlages, wird es allerhöchstwahrscheinlich noch nicht so weit sein. Vielleicht 2200, wie Prof. Ralf Otte, KI-Experte der FH Ulm, orakelt?

Immer bleibt genug Zeit, sich auf omtec.de nach einem KI-fähigen Industrie-PC für Herausforderungen abseits Hollywoods umzusehen!

Tags: KI

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